IKOBE Blog Artikel 2:
✨ Die Magie der Talente
Es hat schon eine magische Ausstrahlung, dieses Wort: #TALENT. Sobald sich Menschen darüber unterhalten, scheinen sie von einer geradezu spirituellen Ehrfurcht erfasst zu werden. „Sie ist unser größtes Nachwuchstalent!“ heißt es stolz, oder „Das kann man nicht lernen. Man hat es, oder man hat es nicht.“, und manchmal sogar „Dem/Der hat´s der liebe Gott im Schlaf gegeben.“ Diese schicksalhaften Gaben (#Begabungen), mit denen wir Individuen so individuell und unterschiedlich ausgestattet sind, beschäftigen die Menschheit schon (mindestens) seit der Antike. Der römische Historiker und Dichter Titus M. Plautus schrieb bereits um das Jahr 200 v. Chr.: „Die größten Talente liegen oft im Verborgenen!“ Nach 20 Jahren #Talentberatung würde ich sagen, dass sich daran nicht viel geändert hat.
Definitionen für TALENT
Das #Talent war in der Antike zunächst eine Masseeinheit für Geld, z. B. Silbermünzen. Mit seiner heutigen Bedeutung "Begabung" kam es erst im 16. Jahrhundert über England und im 17. Jahrhundert über Frankreich in den deutschsprachigen Raum.
Mehr dazu bei Wikipedia unter "Begabung": https://de.wikipedia.org/wiki/Begabung
Definitionen:
Duden:
"Begabung, die jemanden zu ungewöhnlichen bzw. überdurchschnittlichen Leistungen auf einem bestimmten, besonders auf künstlerischem Gebiet befähigt."
Spektrum der Wissenschaft:
"Talent, Begabung, besondere Veranlagung zu Tätigkeiten und Leistungen"
Hogrefe, Dorsch Lexikon der Psychologie:
"Begabung lässt sich allg. als indiv. Befähigung (d. h. Potenzial) für best. Leistungen (d. h. Performanz) def. Deutlich wird hier zw. Begabung und Leistung differenziert, wie schon der B.forscher Stern 1916 akzentuiert: «B. sind immer Möglichkeiten zur Leistung, unumgängliche Vorbedingungen, sie bedeuten jedoch nicht Leistung selbst»"
Cambridge Dictionary:
"Someone who has a natural ability to be good at something, especially without being taught."
Synonyme für Talent
Beste: Begabung, Potenzial, Veranlagung, Gaben (lit.)
Sehr allgemein: Anlagen, Erbanlagen, Gene
Von Steffi Graf bis Lionel Messi
Trainier*innen und Lehrer*innen wissen es alle: es gibt sie, diese Anlagen, diese Fähigkeiten bei Kindern, die garantiert noch keine Zeit hatten, ausgiebig zu trainieren, geschweige denn die oft zitierten 10.000 Stunden/10 Jahre.
JUNGE TALENTE: Sie kommen aus derselben Gegend wie andere, gehen auf dieselbe Schule, verbringen ihre Freizeit mit den anderen, ihre Eltern haben ähnliche Berufe. Und trotzdem laufen sie schneller, springen weiter und höher, dribbeln alle aus, schießen mehr Tore, treffen Bälle exakter und härter, schwimmen, werfen, turnen besser, hören Töne besser, singen schöner, richtiger und kräftiger, lernen Instrumente schneller und besser als andere (auch bei gleichem Übungspensum und gleichem Unterricht), sie schlagen andere beim Schach nach kürzester Zeit, sie rechnen, dichten, schreiben, zeichnen auf höherem und höchstem Niveau, und keiner kann wirklich erklären, wieso das so ist.
Als Sozialpädagoge, Klavier- und Gesangslehrer, Tennis- und Ski-Übungsleiter habe ich das meiste davon mit eigenen Augen gesehen und bei Kindern erlebt. Es ist wirklich bemerkenswert.
Beobachtet wird dieses Phänomen, seit Menschen Aufzeichnungen hinterlassen, also mindestens seit der Antike.
Was ist der beste Umgang mit dem Phänomen TALENT?
Ich habe als Sozialpädagoge sowohl mit (schwerst) geistig Behinderten in Förderschulen und Werkstätten für Behinderte gearbeitet, als auch mit Talenten in Sport und Musik, als auch multi- und omnibegabten Überfliegern und Hochbegabten. Ich kenne das gesamte Spektrum.
Meine Empfehlung dazu:
Jedes Kind hat individuelle Anlagen, ein Potenzial, mit dem es seinen individuellen Entwicklungsweg geht. Das Spektrum der Voraussetzungen ist unglaublich breit wie oben erwähnt, von der schwersten geistigen Behinderung bis zum Wunderkind. Irgendwo dazwischen liegen wir. Was tun?
Mein dringender Rat: Unterschiede und individuelle Besonderheiten nicht schmälern, wegdiskutieren, relativieren oder sogar leugnen, wie es ein paarmal versucht wurde. Das geht entsetzlich schief. Es gibt nichts Ungerechteres!
Der Königsweg besteht aus zwei Schritten:
1. Kinder genau anschauen
Welche Voraussetzungen bringen sie mit? Welche Talente, Begabungen, Möglichkeiten haben sie? Womit starten sie? Wo kann man ansetzen? Worauf kann man aufbauen? Worin sollte man sie besonders unterstützen?
2. Kindern eine angemessene Förderung bieten
Wenn wir die Fragen des ersten Schrittes beantwortet haben, können wir dem Kind individuelle Angebote machen, entsprechend seiner/ihrer Möglichkeiten, sowohl in der Art des Potenzials (Musik, Sport, Kreativität, praktisches Geschick, mathematisches Denken, räumliches Denken, künstlerische Begabung, unter anderen Voraussetzungen aber auch Dinge des täglichen Lebens wie Hygiene, Anziehen, Essen, Schulbesuch, Arbeit usw.).
Mit diesen beiden Schritten ermöglichen wir Kindern den besten Start ins Leben. Wichtig ist, dass es den Erwachsenen dabei gelingt, den eigenen Ehrgeiz oder Eigennutz hintan zu stellen.
Talente zu fördern ist nicht wie "Eis essen gehen" oder "andere Frisur ausprobieren".
Talente sind Bedürfnisse!
Talentiert durch Gentherapie? 🤔
Bei dem Versuch, #Intelligenz und Begabungen #genetisch zu identifizieren, stoßen Wissenschaftler auf immer komplexere Zusammenhänge. Es zeigt sich längst, dass es nicht ein Gen für jede Begabung gibt, so zu sagen den einen Schalter für die Talente. Selbst Optimisten gehen von ersten Erfolgen frühestens in 30 bis 50 Jahren aus, und viele sind sich nicht sicher, ob es jemals gelingen wird.
An der vielleicht manchmal mühsamen, aber wichtigen Talentsuche und Begabungsdiagnostik kommen wir nicht vorbei.
Begabungsförderung = Menschenrecht
Zwei entscheidende Aufgaben werden in Bezug auf Begabungen jedoch immer bleiben: ENTDECKUNG und FÖRDERUNG. Hier gibt es noch genug zu tun. Johann Wolfgang von Goethe ermahnte die jüngere Generation Ende des 18. Jahrhunderts: „Was du von deinen Vätern(und Müttern!) hast erhalten, erwirb´ es, um es zu besitzen!“ Gut 100 Jahre später, um 1900, erkannte William Stern, der Erfinder des Intelligenzquotienten IQ: „Wir kennen noch nicht genau das Vorkommen aller möglichen Rohstoffe, aber von der Größe und Art unseres Schatzes an geistigen Rohstoffen – das sind unsere Begabungen – wissen wir beschämend wenig; und doch ist die Kenntnis nicht weniger wichtig als die materiellen Hilfsmittel!“
Obwohl seit dem viel geforscht und erforscht wurde, und Menschen sich weltweit für eine bessere Diagnose, Förderung und Nutzung von Begabungen einsetzen, gilt es nach wie vor als schwierig, Begabungen zu diagnostizieren. Im Jahr 2001 proklamiert der Begabungsforscher Prof. Detlef Rost von der Universität Marburg: „#Begabungsförderung ist ein #Menschenrecht. Die individuelle Förderung kommt grundsätzlich zu kurz.“
Tatsächlich tappen wir bei vielen, vermeintlich wenig oder gar nicht begabten Kindern, im Dunkeln. Neue Untersuchungen, unter anderem an der Universität Ulm, weisen darauf hin, dass eine #Vernetzung verschiedener diagnostischer Quellen, z.B. Tests, Eltern/Familie und Lehrer*innen, die besten Ergebnisse bringt.
Schreibt mir eure Meinung
Euer
TvK
Was wir zur Talententdeckung beisteuern:
Professionelle #Begabunganalyse mit dem #BegabungsCheck
Fragebogen zur #Talententdeckung: #Talentometer
Dieser Test wird gerade digitalisiert und steht dir bald bequem online zur Verfügung.
Wenn du interessiert bist, lass´ dich informieren, sobald der Talentometer zur Verfügung steht:
Außerdem bieten wir dir in diesem Blog nach und nach viele Informationen zu den Themen Talent, Begabung, #Talentförderung, #Entwicklung, #Schulwahl/-noten/-probleme, #Diagnostik, Tools und vieles mehr. Bleib´ dran und besuch´ uns regelmäßig. Es lohnt sich!
Bis demnächst
Euer TvK
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